Auf Ebene 3 führen wir Sie direkt zum Meer, zu seinen beeindruckenden Riffen und Bewohnern – es gibt viel zu entdecken!
Schon beim Betreten der Ebene hört man das Meer rauschen: Das Brandungsriff zeigt eine Meeresbrandung, in der sich unzählige farbenprächtige, tropische Fische zwischen Korallen tummeln. Ein ausgeklügeltes Lautsprechersystem macht es möglich, das Brandungsrauschen live zu erleben. Dank eines Halbtunnels – erzeugt durch eine gebogene Scheibe – stehen Sie mitten im Geschehen! Durch „Taucherhelme“, zwei in den Aquarienboden eingebaute Glaskuppeln, können Sie die Riffbewohner zusätzlich von unten beobachten. Im Hintergrund befindet sich eine Spezialbeleuchtung, die auf die besonderen Bedürfnisse von Korallen abgestimmt ist.
Auf der linken Seite der Ebene finden Sie Tropische Meerestiere: 2019 wurde diese Abteilung neu eröffnet, sie besteht aus 14 miteinander verbundenen Aquarien, die zwischen 200 und 25.000 Liter fassen und verschiedenen Biotopen und Themen gewidmet sind. Das Größte erlaubt eine Rundumsicht in ein beinahe drei Meter tiefes künstliches Korallenriff. Es wird von Rifffischen wie dem Napoleon-Lippfisch, Blaupunkt-Stachelrochen, Füsilieren, Blaustreifen-Schnappern und Einhorn-Doktorfischen bewohnt. Der Star bei der Eröffnung der Abteilung war Riffhaibaby „Jacek“: Er ist der erste Nachwuchs unserer Schwarzspitzen-Riffhaie, den wir auf Grund der Seltenheit so eines Nachzuchterfolges nun mit Stolz erstmals öffentlich präsentieren konnten.
Gleich daneben befinden sich zwei breite Pultaquarien mit schrägen Frontscheiben, durch die man den Meeresboden eines Mangrovenwaldes und eines Korallenriffs genau beobachten kann. Auf diesen Sandböden leben oft übersehene Tiere, wie die am Schirm aufliegenden Mangrovenquallen, Fledermausfische, Seehasen, Leierfische und Knallkrebse mit ihrem symbiotischen Partnergrundeln. Dabei gräbt der kleine Krebs die gemeinsame Wohnröhre in den Sand, während die Grundel Wache hält. Bei Gefahr flüchten sie gemeinsam in den schützenden Bau. Andere Becken sind Giftfischen, Krebsen, Muränen, Fangschreckenkrebsen und weiteren Symbiosen gewidmet und zeigen beispielsweise Steinfische, Languste, Zebramuräne, Clownfische und einen Oktopus.
Auf der rechten Seite der Ebene können Sie in die bunte Welt der Korallenfische eintauchen: Der Lebensraum Korallenriff bietet einen Artenreichtum an Fischen wie in kaum einem anderen Lebensraum der Erde. Riffbildende Korallen gibt es nur in warmen Meeren, dadurch ist die Verbreitung der Korallenriffe auf eine begrenzte Zone beiderseits des Äquators beschränkt, innerhalb derer die Wassertemperatur nie unter 20 °C sinkt. Erzeugt werden diese Riffe von Korallenpolypen – winzige Blumentiere mit einer sehr einfachen Anatomie: Um einen sackförmigen, hohlen Körper steht ein Ring von Fangarmen; diese Einzeltiere scheiden ein Kalkskelett ab. Ein Korallenstock besteht oft aus tausenden Polypen, und er wächst nur wenige Zentimeter pro Jahr. Etliche Jahrhunderte und viele Tierarten sind für die Entstehung eines Riffes notwendig. Bei genauerem Betrachten der auch zu den Blumentieren gehörenden Krustenanemonen kann man die Einzeltiere erkennen – durch die kurzen, mit giftigen Nesselzellen besetzten Fangarme sehen die Polypen aus wie kleine Blüten.
Die deutschen Namen der dort beheimateten Fische nehmen meist Bezug auf ihr Äußeres oder auf die Biologie dieser Tiere. Falterfische, auch „Schmetterlingsfische“ genannt, erinnern durch ihre Farbenpracht an die bunten Tagfalter. Kofferfische ähneln durch ihre viereckige Gestalt ihren Namensgebern. Die dank „Findet Nemo“ sehr beliebten Clownfische sind im Laufe der Evolution eine Lebensgemeinschaft mit Nesseltieren eingegangen. Die am Fisch haftende Schleimschicht verhindert, dass die Anemone ihre Nesselkapseln abschießt und so zu Verbrennungen führt. Diese Anemonenfische finden zwischen den Tentakeln perfekten Schutz vor Feinden. Jeder Räuber, der ihm in die Anemone nachstellt, würde sich in dem Nesseltier verbrennen. Aber auch die Anemone profitiert von ihrem Bewohner, dieser verteidigt nämlich sein Nesseltier gegen Fressfeinde wie den Falterfisch. Ebenfalls auf Ebene 3 zu sehen sind Doktorfische, die ihren Namen wegen zweier skalpellartiger Fortsätze haben, die bei innerartlichen Kämpfen benutzt werden. Eigentlich sollten sie präziser „Chirurgenfische“ genannt werden. Drückerfische haben eine besonders geformte erste Rückenflosse, den sogenannten Drücker. Er besteht aus sehr dicken Flossenstrahlen und dient zum Verklemmen in Löchern. Dadurch ist es für Feinde unmöglich, sie aus ihren Schlupfwinkeln zu zerren. Wohl zu den giftigsten Meeresbewohnern zählen die Rotfeuerfische: Lebendig gefärbt und giftig ist der pazifische Rotfeuerfisch ein Meister der Tarnung und exzellenter Jäger, seine langen federförmigen Brustflossen helfen ihm, seine Beute in die Enge zu treiben.