Auf Ebene 4 erwarten Sie großartige Einblicke in die Unterwasserwelt, die Seepferdchen und Möglichkeit für eine kleine Pause.
Die beeindruckende Kulisse des großen Aquariums zieht gleich alle Blicke auf sich: Das Aquarium von "Puppi" der Meeresschildkröte erstreckt sich mit einer Größe von 300.000 Liter über Ebene 4 und 5! 2007 eröffnet, ist das Becken den österreichischen Tauchpionieren, Herrn Prof. Dr. Hans Hass und seiner Frau Lotte, in Anerkennung ihres Lebenswerkes gewidmet. Namensgebend ist die Grüne Meeresschildkröte „Puppi“, die seit 1982 im Haus des Meeres lebt und damit unsere älteste Bewohnerin ist! Puppi ist ein „Findelkind“, das einst als 10 cm großes Jungtier von einer Dame aus Asien mitgenommen wurde, um es vor dem Fischmarkt zu retten. Doch als Puppis Ansprüche und sie selbst größer wurden, reichte die „Heimpflege“ nicht mehr aus, und die Besitzerin wandte sich an das Haus des Meeres. So wurde die Meeresschildkröte zu einer Bewohnerin unseres Hauses und war auch immer wieder Motor für Umbauten und Erweiterungen. Die genaue Vorgeschichte von Puppi finden Sie hier.
Meeresschildkröten werden um die 70–80 Jahre alt und erreichen erst im zweiten Jahrzehnt die Geschlechtsreife. Sie pflanzen sich ab dann alle drei bis fünf Jahre fort und legen jeweils mehrere 100 Eier. Dies scheint eine sehr hohe Zahl an Nachkommen zu sein, aber unter natürlichen Bedingungen erreicht heutzutage nur 1 Tier eines Geleges die Geschlechtsreife. Die meisten Jungtiere sterben bereits am Weg zum Meer. Krabben und Seevögel warten bereits am Strand auf die frischen Schlüpflinge, um sich daran zu delektieren. Wer das Meer erreicht, muss sich dort mit weiteren Fressfeinden auseinandersetzen. Über Jahrmillionen hat diese Fortpflanzungsstrategie trotz allem das Überleben der Schildkröten gesichert. Erst seitdem wir Menschen die Meeresschildkröten bejagen, um sie zu essen oder ihnen als Touristen die Niststrände streitig machen, stehen sie auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten.
Welche Tiere tummeln sich noch in dem großen Becken? Schwarzspitzen-Riffhaie, Bambushaie, Paddelbarsche, Riesenzackenbarsche, Fledermausfische, Leopardendrücker, Pilotmakrelen sowie Netzmuränen und Grüne Muränen und viele mehr: Lassen Sie die Atmosphäre des Beckens und seine vielfältigen Bewohner auf sich wirken!
Weiter geht es bei unserem Seepferdchen-Becken: Seepferdchen sind eines der Spezialgebiete im Haus des Meeres! Das Vermehrungsprogramm von karibischen Langschnauzen-Seepferdchen wurde vor 15 Jahren unter der Leitung von Dr. Daniel Abed-Navandi ins Leben gerufen. Das Haus des Meeres gilt seither als europäischer Pionier der Seepferdchenzucht. In ihrem natürlichen Lebensraum sind diese Fische bedroht. Hafenbau, Landwirtschaft unter Einsatz von Dünger und Pestiziden, aber auch Fischfang mittels Bodenschleppnetzen und Aquakulturanlagen haben dazu beigetragen, die Ökosysteme der Seepferdchen zu zerstören.
Seepferdchen sind nicht nur wegen ihrer für Fische unüblichen Gestalt sehr interessante Aquarienbewohner – sie haben auch eine für Fische ausgefallene Art der Fortpflanzung: Das Weibchen legt die Eier in eine am Bauch des Männchens gelegene Bruttasche und die gesamte weitere Brutfürsorge übernimmt der Vater. Er schwimmt mehrere Wochen mit einem dicken Bauch herum, in dem die Fischembryos von einer richtigen Plazenta ernährt werden. Und bei der Geburt werden dann hunderte Junge mit erkennbaren Wehen ins Wasser ausgestoßen.
Auf Ebene 4 befindet sich ebenfalls ein Zugang zum Tropenhaus. Ursprünglich im Jahr 2000 als erster „Außenbereich“ erbaut, wurde die Tropenanlage fast ein Jahr bis Februar 2023 erneuert und beherbergt auf 200m² Grundfläche und 15m Höhe weit über 100 Tiere!
Unser Café Sharky befindet sich genau vis-à-vis des Puppi-Beckens und bietet einen herrlichen Blick auf den Park und die Stadt – ein wunderbarer Ort, um eine kleine Pause einzulegen. Es erwarten Sie kühle Getränke, verschiedene Kaffeespezialitäten, Mehlspeisen, Eis sowie eine Auswahl an kleinen Speisen und Snacks (Selbstbedienung). Das gesamte Lokal ist – wie der gesamte Zoo – ein Nichtraucherbereich. Draußen, an der Freitreppe, gibt es allerdings ein Raucherplatzerl.