Das Haus des Meeres setzt seinen Wachstumskurs fort – unter und über Wasser. Jüngst fanden acht große Mittelmeermuränen (Muraena helena) ein neues Zuhause im beeindruckenden Atlantik-Tunnel. Die Fische mussten aufgrund eines Umbaus in einem befreundeten deutschen Aquarium umgesiedelt werden und wurden im Haus des Meeres aufgenommen. Die Muränen teilen sich nun das rund 500 tausend Liter umfassende Meerwasserhabitat mit Dornhaien, Rochen, Makrelen, Zackenbarschen, Drückerfischen und Co.
Doch nicht nur unter Wasser gibt es Bewegung: Erstmals in der Geschichte des Haus des Meeres wurde im Jahr 2024 die Marke von einer Million BesucherInnen überschritten. Ein Besucherrekord, der die stetig steigende Beliebtheit und Wertschätzung der Arbeit moderner, wissenschaftlicher Zoos widerspiegelt. "Die Nummer 1 im privaten Tourismussektor in Wien zu sein und als renommierter, wissenschaftlich geführter Zoo wahrgenommen zu werden, ist eine Hochleistung. Wir sind besonders stolz als nicht subventionierte Bildungseinrichtung diesen unglaublichen Spagat zu meistern!", betont der neue Zoodirektor Jeff Schreiner.
„Unser Ziel bleibt es, Wissen über die faszinierende Tier- und Umwelt zu vermitteln und gleichzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen“, erklärt Kurator und Meeresbiologe Dr. Daniel Abed-Navandi. Er weist darauf hin, dass die Mittelmeermuräne (Muraena helena) einen schlechten Ruf hat, dem sie eigentlich gar nicht gerecht wird.
Ihr schlangenähnlicher, bis zu 1,5 Meter langer Körper, das breite Maul mit spitzen, nach hinten gerichteten Zähnen – all das lässt sie furchteinflößend wirken. Doch in Wirklichkeit sind diese Fische scheu und greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen. Entgegen vieler Mythen sind sie zudem ungiftig.
Mittelmeermuränen bewohnen die felsigen Küsten des Mittelmeers und des östlichen Atlantiks. Tagsüber verstecken sie sich in Spalten und Höhlen, wo ihre dunkle, marmorierte Färbung als Tarnung dient. Erst in der Abenddämmerung werden sie aktiv und gehen auf die Jagd nach Fischen und Tintenfischen. Mit blitzschnellen Angriffen schnappen sie nach ihrer Beute – ein faszinierendes Schauspiel der Natur.
„Mit neuen Attraktionen und einem besonderen Fokus auf Faszination und Forschung wird das Haus des Meeres auch in Zukunft neue Maßstäbe setzen – für BesucherInnen, Wissenschaft und Artenschutz gleichermaßen.“ erzählt Jeff Schreiner, der erst vor weniger Zeit Europas modernste Giftschlangenanlage im Wiener Haus des Meeres eröffnet hat und bereits an den nächsten Projekten arbeitet – viele davon sollen noch heuer in Angriff genommen werden.