In Österreich wurden erstmals drei Arten invasiver Landplanarien entdeckt. Ein Zufallsfund in der Australienanlage im Haus des Meeres machte auf das mögliche Vorkommen von Caenoplana variegata aufmerksam. Die Untersuchung in Zusammenarbeit mit der Zoologischen Staatssammlung München bestätigte diesen ersten Nachweis für Österreich!
Um die Verbreitung der Planarien zu überwachen und einzudämmen, ruft das Haus des Meeres nun zu einem Citizen-Science-Projekt auf: Verdächtige Sichtungen von diesen Landplanarien können mit Foto und Fundort an jeff.schreiner@haus-des-meeres.at gemeldet werden. Jede Meldung trägt dazu bei, die Ausbreitung dieser invasiven Arten besser zu verstehen und möglicherweise einzudämmen.
Die fleischfressenden Strudelwürmer gelangen hauptsächlich über den Pflanzenhandel nach Europa und breiten sich dort zunehmend aus. Ihr giftiger Schleim schützt sie vor Fressfeinden, während ihre Beute (darunter Maden, Schnecken und Regenwürmer) eine entscheidende Rolle für ein gesundes Bodenökosystemen spielt. „Arten- und Umweltschutz beginnt vor der eigenen Haustür. Es liegt in unserer Verantwortung, die heimische Flora und Fauna zu bewahren – denn vieles wandert ein oder stirbt aus, ohne dass wir es bemerken. Manchmal reicht ein genauerer Blick, um besser zu verstehen und das ist auch wichtig so, denn Wissen schützt!“, betont Jeff Schreiner, neuer Zoodirektor vom Haus des Meeres.
Originalpublikation:
F. Glaw, R. Mass, T. Glaw & J. Schreiner (2024): Non-native terrestrial planarian species in Germany and Austria, with first locality records of Caenoplana variegata for both countries (Platyhelminthes: Geoplanidae). – Spixiana 47 (1): 113–118.