Als sich im August 1979 abzeichnete, dass Emmerich Schlosser nach Australien zurückgehen wird, begann die Suche nach einem geeigneten Nachfolger.
Zwei Kandidaten standen sodann zur Auswahl. Vom Wissenschaftlichen Beirat und dessen Sprecher Dr. Elmar Birkenmeier wurde Herr Dr. Fesser vorgeschlagen. Das HAUS DES MEERES sollte erstmals einen Zoologen als Geschäftsführer einsetzen. Von Seiten des WIENER VOLSKBILDUNGSWERKES wurde Erich Brenner forciert.
Es kam in den Räumen des Volksbildungswerkes zu einem Hearing beider Kandidaten und anschließend unter den Vorstandsmitgliedern zu einer geheimen Wahl. Der erste Wahlgang endete mit einem Patt und beim zweiten Wahlgang ebenso. Erst beim 3. Mal fand sich eine knappe Mehrheit (3:2) für Herrn Brenner.
Ich bemühte mich daraufhin - in Abstimmung mit Präs. Jungwirth - über Wochen, eine gemeinsame Geschäftsführung zustande zu bringen. Herr Dr. Fesser sollte nach meiner Auffassung Wissenschaftlicher- und Herr Brenner Kaufmännischer Leiter werden. Es gab viele Einzelgespräche und schließlich auch gemeinsame Runden - leider ohne Erfolg.
Die Verärgerung seitens der "Zoologie an der Universität Wien" war groß und die Mitglieder des Wissenschaftliche Beirats traten zurück. Leider auch Dr. Birkenmeier, der als Sprecher des Beirates sehr aktiv im Verein mitgearbeitet hatte.
Unter all diesen Umständen hatte Erich Brenner sicher keinen leichten Start, aber es gelang uns schließlich, auch durch Vermittlung von Prof. Dr. Starmühlner, einen neuen Beirat zusammenzustellen, dessen Sprecher Prof. Dr. Alfred Radda wurde.
War die Periode Schlosser von einem ständigen Kampf ums Überleben der Institution gekennzeichnet, erfuhr das HAUS DES MEERES unter Herrn Brenner einen beachtlichen Modernisierungs- und Erweiterungsschub. Nahezu kein Stein blieb auf dem anderen, die Technik wurde zeitgemäßer und neue Abteilungen konnten eröffnet werden.
Zwischen Vorstand und Geschäftsführung entstand auch eine andere Art der Zusammenarbeit. War Emmerich Schlosser zumindest am Beginn ein "Einzelkämpfer" so brachte Erich Brenner "Vereinserfahrung" ein, die er als langjähriger Präsident des Landes- und Bundesverbandes der Aquarianer erworben hatte.