Zugegeben, der Umstand dass unser "Haus des Meeres" in einem ehemaligen Flakturm errichtet wurde, hat mich in der Vergangenheit nur dann belastet, wenn meterdicke Stahlbetonmauern umgelegt werden mussten und dafür horrende Summen zu bezahlen waren. Für mich war der Turm primär ein Gebäude, in dem wir unseren Tieren einen möglichst guten Lebensraum schaffen wollten - Stockwerk für Stockwerk.
Daran änderte sich auch nichts, als ich das im Jahre 2003 erschienene Flakturmbuch einer Autorin erstanden hatte um mehr über "unseren" Turm zu erfahren. Allerdings wurde ich bald ärgerlich über die fälschlichen Angaben beginnend beim Gründungsdatum unseres Vereins. Besonders ärgerte mich damals, dass mit uns als alleinigen Nutzer des Gebäudes keinerlei Kontakt aufgenommen wurde und damit kamen auch Zweifel über die weiteren Inhalte des Buches auf.
Mein Interesse an der dunklen Vergangenheit des Turms kam erst, als ich eines Tages den Historiker Dr. Marcello La Speranza kennenlernte. Der Kontakt wurde von ihm hergestellt. Er konnte erstaunliche Referenzen vorweisen und bald war klar, dass er sich profunde Erfahrungen mit den Wiener Flaktürmen erarbeitet hatte.
Zum Leidwesen von Dr. La Speranza gab es in "unserem" Turm kaum mehr etwas zu entdecken. Einige "Wegweiser" sind zwar erhalten geblieben, aber durch die immer größer werdende Ausstellung war mehr und mehr verbaut worden.
Plötzlich kam mir die Idee, das Stiegenhaus zwischen den bisher nicht in die Ausstellung integrierten Stockwerke 6 bis 9 als Ausstellungsfläche zu nutzen. Ich bot ihm an, auf Bildtafeln vornehmlich die Entstehungsgeschichte des Esterhazy Turms zu zeigen und auch die anderen Flaktürme und den Luftschutz einzubeziehen.
So kamen schließlich 22 Wandtafeln zustande und wir beschlossen, dem Vorschlag von Dr. Mitic folgend, diese Ausstellung als "Die geheimnisvolle Geschichte der Flaktürme" zu benennen.
Die Stadtschulratspräsidentin Dr. Susanne Brandsteidl erklärte sich dankenswerter Weise bereit, die Eröffnung vorzunehmen und so wurde für uns alle das Gebäude selbst erstmals so richtig thematisiert.